Wohnbebauung Lincolnsiedlung
Baufeld 3.2, Darmstadt
Wettbewerb europaweit, interdisziplinär:
1. Preis, 2016
Generalplaner
Bauherr: bauverein AG Darmstadt
96 Wohneinheiten, 110 Stellplätze
Fertigstellung: 2019
BGF: 12.699 qm
Neubau mit 96 Wohneinheiten und einer Quartiersgarage mit 110 Stellplätzen auf dem Baufeld 3.2 Lincoln-Siedlung Darmstadt
Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um eine Wohnbebauung im Stadtteil Bessungen in Darmstadt.
Bauherr ist die bauverein AG, Darmstadt.
Das polygonale Grundstück wird über die Franklinstraße erschlossen.
Städtebau und äußere Erschließung
Das polygonale Baufeld 3.2 an der Südspitze der Lincoln-Siedlung liegt unmittelbar am Waldrand und am Eingang von Süd-Osten. Im Westen liegt die großflächige Kleingartenanlage. Diese Standortqualitäten werden für das städtebauliche Konzept herangezogen.
So bilden die drei Baukörper zusammen mit der ganz im Süden liegenden Bestandszeile einen Kopf, der sich im Süd-Osten über geschwungene Baukörper zuspitzt. Dieser Kopf ist der Kopf eines Fisches mit den langen Gräten.
Die drei Bauteile A, B, C, und die Bestandszeile umfassen einen großzügigen, begrünten Innenhof. An diesem liegen alle Hauseingänge.
Die Hauptorientierung der Bauteile B ist nach Süden Richtung Wald, Bauteil C nach Westen in Richtung Kleingartenanlage und Wald, Bauteil A Richtung großzügigem begrünten Straßenraum der Franklinstraße.
Alle Drei- und Vierzimmerwohnungen und ein Teil der Zweizimmerwohnungen sind im Wohn-Essbereich von Norden nach Süden bzw. von Osten nach Westen durchgesteckt. Sie profitieren dadurch sowohl von der Qualität des Umfeldes (Wald, Kleingartenanlage, begrünter Straßenraum, wie auch des grünen Innenhofs). Außerdem sind sie von morgens bis abends besonnt.
Die Zufahrt zur Tiefgarage und die Haupterschließung des Innenhofs erfolgt von der Franklinstraße. Die Car-Sharing Stellplätze liegen im Nord-Osten an der Grenze zum bestehendem Zeilenbau.
Erschließung und Freiflächen
Die neue Wohnbebauung orientiert sich mit den Zugängen zum grünen Gemeinschaftshof mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Atmosphärespendende Großbäume (Eichen und Birken) prägen den Gemeinschaftshof und beschatten die Aufenthaltsbereiche mit rahmenden Sitzbänken im Innenhof.
Die zum Innenhof orientierten Räume der Wohnungen haben vorgelagerte Terrassen. Sie sind durch Eibenhecken vor Einblicken geschützt.
Die Bäume haben allesamt Bodenanschluss, sodass deren Wachstum mit entsprechendem Baumsubstrat gesichert werden kann.Eine einfache naturnahe Spiellandschaft für Kinder über 6 Jahren mit Hütte, Steg und Hängematte sowie einem Sandbereich mit sogenannten „Wollsäcken“ (runde eiszeitliche Felskörper aus dem Odenwald) bietet einen Abenteueraspekt.
Die für die Feuerwehr befahrbaren Bereiche innerhalb des grünen Hofes sind aus Rasenwaben bzw. aus einem Wechsel von Rasen- und Plattenstreifen, im Schrittmaß gelegt, vorgesehen.
Die befahrbaren Wohnwege sind aus Asphalt geplant.
Nutzung
Erdgeschoss, 1.-3. Obergeschoss und Staffelgeschoss:
Im Erdgeschoss und den Obergeschossen befinden sich ausschließlich Wohnungen.
Insgesamt gibt es 96 Wohnungen, die aus einem Mix aus1,2,3 und Vierzimmer-Wohnungen bestehen.
Ale Wohnungen sind barrierefreundlich.
Im Bauteil B sind alle Wohnungen barrierefrei nach HBO. 10 Einzimmer-Wohnungen sind für die Caritas vorgesehen und barrierefrei nach DIN.
Das im Nord-Osten gelegene Bauteil D beinhaltet den Trafo- und Müllraum.
Untergeschoss:
Im Untergeschoss befindet sich die Tiefgarage im Bereich des dreieckigen Innenhofs. Sie bietet 110 KfZ- Stellplätze und ca. 56 Fahrradstellplätze.
Die Tiefgarage ist natürlich belüftet.
In der Mitte der Tiefgarage ist ein großes, dreieckiges Feld ausgespart. In diesem Bereich ist die Neuanpflanzung größerer Bäume vorgesehen. Ein separater Treppenaufgang mit Fahrstuhl dient der barrierefreien Erschließung der Quartiergarage. Die Car-Sharing Stellplätze sind im EG nachgewiesen.
Tragkonstruktion
Die tragenden Bauteile der Tiefgarage sowie der Bereich der Treppenhauskerne werden mit Stahlbetonwänden und – stützen sowie Stahlbetonunterzügen und -decken in F90A- Qualität hergestellt.
Ab dem Erdgeschoss (Wohnungsgeschosse) werden die Wände in Mauerwerk ausgeführt. Die Decken sind Stahlbetondecken. Nichttragende und für die Aussteifung des Gebäudes irrelevante Wände werden in Trockenbau ausgeführt.
Fassaden
Um in der Farbskala der umliegenden Bebauung zu bleiben wird ein Wärmedämmverbundsystem, weiß verputzt, vorgeschlagen. Das Erdgeschoss der Häuser ist bis zur Brüstungshöhe im 1 OG als helles Klinkermauerwerk aus wassergestrichenen Klinkern bzw. Klinkerriemchen vorgesehen.
Die Anforderungen an den Schallschutz werden durch unterschiedliche Maßnahmen erfüllt.