Wohnbebauung mit Supermarkt und Läden "Noack Höfe", Lincolnsiedlung Darmstadt
Städtebau und äußere Erschließung
Das Grundstück liegt im nordöstlichen Bereich der Lincolnsiedlung an der Ecke Heidelberger Straße - Noackstraße.
Es ist geprägt durch die stark befahrene Heidelberger Straße im Osten, dem Quartiersplatz mit der gegenüberliegenden Grundschule im Süden und der Grünachse im Westen.
Auf dem nördlichen Grundstücksteil sollen Wohnungen, auf dem südlichen Grundstück sollen im Erdgeschoß ein Supermarkt mit ca. 1500 qm Verkaufsfläche, Läden zum Platz, sowie Wohnungen in den Obergeschossen geschaffen werden.
Ein langgestreckter Baukörper entlang der Heidelberger Straße (Haus B1 bis B5), der am südlichen Ende (Haus C1 bis C5 ) den eingeschossigen Supermarkt als Kopfbau blockartig umschließt, bietet den Lärmschutz für den großzügigen Innenhof, der in der Mitte mit großen Bäumen bepflanzt werden kann. Dieser begrünte Innenhof wird im Norden durch ein zeilenförmiges Wohngebäude (Haus A1 und 2) an der Noackstraße gefasst.
Der langgestreckte Baukörper entlang der Heidelberger Straße wird in die Flucht der nördlich anschließenden Bebauung und in die Flucht der südlich über dem Quartiersplatz gelegenen Schule gerückt. Diese Bauflucht liegt etwa 3,50 m westlich von der maximalen Baugrenze im Osten. Dies ermöglicht die notwendige Zufahrt für die Feuerwehr und die Anlieferung des Supermarktes. Außerdem werden die Häuser B1 bis B5 und C1 nicht so stark von den schützenswerten Alleebäumen verschattet und die Adressbildung dieser Häuser entlang der Heidelberger Straße wird gestärkt.
Im Westen wird der Innenhof von drei würfelförmigen Solitären begrenzt, die Durchblicke für die den Innenhof begrenzenden Baukörpern zur Grünachse ermöglichen.
Der u-förmige Kopfbau mit dem Supermarkt, dem Backshop, den Läden und der Mobilitätszentrale springt im Erdgeschoss um 2,50 m zurück, das ergibt eine „Arkade“ und einen regengeschützten Eingangsbereich zu den Läden und den Wohngebäuden.
Die Häuser A1 und A2 haben ihre Adresse an der Noackstraße, die ein paar Stufen niedriger liegt. Sie sind barrierefrei über einen zweiten Eingang vom Innenhof aus erreichbar.
Die Häuser B1 bis B5 und C1 haben ihre Adresse an der Heidelberger Straße.
Die Häuser B1 bis B5 haben zusätzlich einen zweiten Eingang vom Innenhof aus.
Die Häuser C2 bis C4 haben ihre Adresse am Quartiersplatz.
Das Haus C4 hat am Ende des Laubengangs ein zweites Fluchttreppenhaus und damit einen Nebeneingang vom Innenhof aus.
Die Solitäre D1, D2 und D3 sind vom Innenhof aus erreichbar.
Erschließung
Die Anlieferung des Supermarktes erfolgt über die Heidelberger Straße. Auch die Feuerwehr erreicht über diese Zufahrt den Quartiersplatz. Außerdem ist hier die Hauptzufahrt zur Tiefgarage Supermarkt. Eine zweite Rampe zur Tiefgarage liegt an der Noackstraße, als Zufahrt für Mieter. Alle Wohnungstreppenhäuser sind über eine Schleuse direkt von der Tiefgarage aus zugänglich. Beide Rampen zur Tiefgarage können auch von Radfahrern auf einem separaten, 80cm breiten Gehsteig, benutzt werden, zur Erschließung der Fahrradstellplätze im Keller. Daneben gibt es im gesamten Erdgeschoss Fahrradstellplätze in der Nähe der Hauseingänge.
Funktion und innere Erschließung
Die kompakten Wohnhäuser mit einem günstigen A/V-Verhältnis (Außenfläche zu Volumen) werden alle über Drei- bzw. Vierspänner wirtschaftlich erschlossen.
Lediglich das Haus A2 ist als Zweispänner ausgebildet, erschließt aber dafür die sehr großen Sechs- bzw. Vierzimmerwohnungen.
Die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten kleine Vorgärten um sich vom halböffentlichen Wegenetz abzuschirmen.
Bei den größeren Wohnungen (ab drei Zimmern) ist der Wohn-Essen- und Küchenbereich von Osten nach Westen bzw. von Norden nach Süden durchgesteckt (Durchwohnen).
Damit kann zugunsten eines großzügigen und hellen Raumeindrucks auf dunkle Flure verzichtet werden.
Solitäre
Die drei würfelförmigen Solitäre haben ebenfalls ein günstiges A/V-Verhältnis. Ein zentrales Treppenhaus erschließt jeweils vier windmühlenflügelartig angelagerte Wohnungen pro Etage. Die Solitäre profitieren sowohl von ihrer Lage direkt an der Grünachse wie auch vom grünen Innenhof.
Eine Böschung zwischen der tiefer gelegenen Grünachse mit dem Fußwegenetz und den östlich davon gelegenen Wohngebäuden garantiert die Privatheit, speziell auch der Erdgeschosswohnungen.
Supermarkt mit den darüberliegenden Wohnungen
Auf dem südlichen Grundstücksteil liegt der Supermarkt mit den angelagerten Läden, dem Backshop und der Mobilitätszentrale.
Die zum Quartiersplatz hin orientierte Schaufensterfront und die Hauseingänge sind um 2,50 m zurückversetzt. Das ergibt regengeschützte Bereiche vor den Haus- und Ladeneingängen.
Die Anlieferung des Supermarktes erfolgt über eine eingehauste Anlieferrampe (Schallschutz).
Die Verkaufsfläche im Erdgeschoss ist über zwei Fahrstühle und eine Treppe von der zugeordneten Tiefgarage aus erreichbar.
Die am Quartiersplatz angelagerten Laden- und Caféflächen dienen der Belebung des Platzes und korrespondieren mit der gegenüberliegenden Schule.
Das Dach des Supermarktes ist großzügig bepflanzt und als Dachgarten angelegt.
Konstruktion, Material und Farbkonzept
Die Wohngebäude sind als Schottenbauweise mit einem Achsabstand von max. 7,00 m geplant.
Um eine Differenzierung in ablesbare Einzelhäuser mit einer eigenen Adressbildung zu erreichen, sind die Fassaden unterschiedlich gestaltet.
Bronzefarbene Fensterrahmen sind mit einer um 4 cm zurückgesetzten Fasche mit bronzefarbenem Putz zu großzügigen im Grundriss Z-förmigen Elementen zusammengefügt.
Der Sockel ist bis zur Brüstung des ersten Obergeschosses mit sandfarbenen Klinkerriemchen verkleidet.
Weitere gestalterische Elemente sind ablesbare Vor- und Rücksprünge in der Fassade, durch die z.B. an der Heidelberger Straße Einzelhäuser ablesbar werden.
Die Dächer der Wohngebäude sind extensiv begrünt (Bienenhotel).
Die Fenster sind mit Dreifachverglasung vorgesehen und erhalten Rollläden. Alle Wohnungen erhalten eine Fußbodenheizung.
Freiflächenplanung
Der geplante Innenhofbereich wird in seiner Grundgeometrie und Größe weitestgehend über den Städtebau sowie den funktionalen Anforderungen (Feuerwehrumfahrt, Tiefgarage) bestimmt.
Daher wird für das übergeordnete Gestaltungskonzept vor allem eine offene, multifunktionale Gestaltung vorgesehen, die einerseits die strenge, städtebauliche Geometrie aufbricht, die verschiedenen Nutzungsansprüche der BewohnerInnen unterschiedlicher Altersgruppen sowie die rechtlichen Vorgaben durch den B-Plan gestalterisch integriert.
Die Einbindung des Grundstücks erfolgt im Übergang nach Westen aufgrund der gegebenen Höhensituation über Böschungen sowie Treppenanlagen, die neue Zuwegungen zur neuen Grünachse der Lincoln-Siedlung schaffen.
Nach Süden schließt der neue Quartiersplatz an, welcher über die neue Arkade erreichbar ist.
Im Norden und Osten werden neue Erschließungsflächen zu den bestehenden Straßen - Noackstraße und Heidelberger Straße - geschaffen.