Neuer Markt Ingelheim
Wettbewerb: 1. Preis
Bauherr / Auslober:
Stadt Ingelheim/Rhein
Zeit: 2011
BGF: 14.860 qm
NF: 8.850 qm
Neuer Markt Ingelheim
Städtebau und äußere Erscheinung
Das Gesamtensemble, bestehend aus Kulturhalle, dem Weiterbildungszentrum mit VHS und Musikschule und das Rathaus mit seiner Erweiterung bilden die Stadtkrone, die den neuen Markt räumlich fasst. Durch die Auffächerung des Marktes nach Südwesten werden alle Teile des Ensembles als Platz begrenzende Raumkanten wahrgenommen.
Entsprechend seiner Bedeutung wird das Rathaus mit seiner Erweiterung ganz oben im Osten bzw. Süd-Osten als Krone auch von der Gartenfeldstraße her sichtbar.
Die Foyers der Kulturhalle und des Weiterbildungszentrums und der Ratssaal treten miteinander in Korrespondenz.
Entsprechend ihrer Bedeutung ist die Kulturhalle als Solitär ausgebildet und deshalb bewusst aus den Baufluchten der Binger Straße und der Gartenfeldstraße zurückversetzt.
Sie bildet mit ihrem Foyer die nördliche Platzwand. Im Westen wird der Neue Markt von der Volkshochschule und im Südwesten von der Musikschule mit dem ebenfalls transparenten Foyer gefasst.
Musikschule und VHS sind über einen Steg über die Gartenfeldstraße mit einander verbunden und bilden damit ein Tor zum Neuen Markt und beruhigen damit die heterogene städtebauliche Struktur.
Konzept: Neuer Markt
Der neue Markt verknüpft die unteren Foyers der Kulturhalle und des WBZ (E -5,00 m) auf Sockelebene mit den oberen Foyers und dem Rathaus im Erdgeschoß (E -1,00 m).
Die Treppen der beiden Foyers finden ihre Fortsetzung im Außenbereich und sind über Sitzstufen miteinander verbunden. Dadurch entsteht an zentraler Stelle ein kleines Amphitheater für Open-Air-Veranstaltungen.
Ein verglaster Fahrstuhl garantiert eine barrierefreie Verknüpfung der beiden Platzniveaus (E -5,00 m und E -1,00 m) und auch der Tiefgaragen.
Die PKW Vorfahrt für die Kulturhalle und das Weiterbildungszentrum erfolgt über die Gartenfeldstraße. Die Vorfahrt zum Rathaus und den oberen Foyers erfolgt über den grünen Platz mit der Bushaltestelle an der Binger Straße auf diesem Niveau liegt auch die Anlieferung der Kulturhalle.
Die Zufahrt zu den Tiefgaragen liegt im Sockelgeschoß der Musikschule an der Unteren Sohlstraße.
Funktion und innere Erschließung
Rathaus:
Der Erweiterungsbau des Rathauses liegt im Südwesten.
Damit wird der grüne Platz an der Binger Straße als Vorfeld der Kulturhalle und des Rathauses erhalten.
Das bestehende Rathaus wird einfach weitergebaut. Das beinhaltet sowohl die Dachform als auch die Erkerausbildung an der Giebelwand.
Kulturhalle:
Die Kulturhalle profitiert vom Konzept des zweigeschossigen sich zum Platz öffnenden Foyers.
Im Sockelgeschoß sind die Cafeteria mit vorgelagerten Terrassen, die Multifunktionsräume, die Garderobe und die WC´s untergebracht. Im Erdgeschoß befindet sich der große Saal, der sich über einen französischen Balkon im Norden zur Binger Straße hin öffnet. Lager, Personalräume und Anlieferung liegen auf der gleichen Ebene (E -1,00 m).
Ein Oberlichtstreifen zwischen Foyer und Saal garantiert die notwendige Transparenz der Glasfassade vom Platz aus auch bei Tag.
Weiterbildungszentrum:
Die ebenfalls mehrgeschossige Eingangshalle des Weiterbildungszentrums korrespondiert mit dem Foyer der Kulturhalle und dem Ratssaal mit Gastronomie.
Die Foyers der Musikschule und der VHS sind auf der Ebene (E -1 m) mit einem Steg über die Gartenfeldstraße miteinander verbunden. Damit ist eine gute Orientierung innerhalb des WBZ möglich. Unterstützt wird dies durch die Flure mit Tageslicht.
Der große Saal und der Kammerkonzertsaal der Musikschule liegen im Sockelgeschoß, genauso wie die großen Seminarräume und der Gymnastikraum der VHS, die kleineren Räume befinden sich in den darüber liegenden Geschossen.
Freiflächen
Der neue Markt wird durch unterschiedliche Oberflächen gegliedert. So sind die Hauptverkehrswege mit regionalem Naturstein belegt und die weniger frequentierten Bereiche mit einer wassergebundenen Decke versehen.
Baumbestandene Rasenflächen bilden grüne Vorfelder zum Neuen Markt. Dabei werden Bestandsbäume so weit wie möglich integriert.
An zentraler Stelle des Platzes wird in der Tiefgarage ein Pflanztrog für einen Baumsolitär ausgespart. Um diesen Trog läuft ein Oberlichtband, das Licht und Orientierung in die Tiefgarage bringt und mit einer Treppe Tiefgaragenebene mit unterer Platzebene verknüpft.